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schichtdicken-messgerat

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Allgemein

Ein Schichtdicken-Messgerät (auch Lackprüfer sowie Lackschichtenmesser genannt) wird eingesetzt, um die Lackdicke auf verschiedenen Oberflächen zu messen. Insbesondere bei der Prüfung eines Gebrauchtwagens werden diese Geräte verwendet, um die nachlackeirten Flächen eines Fahrzeugs auszumachen und die reparierten Unfallspuren zu entdecken. Gute und etwas teurere Geräte messen sowohl auf ferromagnetischen (z.B. Eisen) als auch auf nichtferromagnetischen (z.B. Aluminium) Untergründen.

In der Regel wird die Dicke der Beschichtung (bei den Kraftfahrzeugen ist es eben der Lack samt der Grundierung) in Mikrometer (1 Mikrometer entspricht einem Tausendstel Millimeter) gemessen. Dadurch ergibt sich der Umstand, dass selbst die Werklackierung trotz modernster Beschichtungstechnik nicht überall absolut gleichmäßig ist, was sich bei der Messung in geringfügigen Abweichungen der Dicke widerspiegelt (ein genau messendes Werkzeug vorausgesetzt). Weiterhin ist es wichtig zu wissen, dass die Lackschichtdicke nicht bei jedem Hersteller gleich dick ist, ferner gibt es Unterschiede in der Dicke je nach Einsatzbereich in einem Kraftfahrzeug: Im Bereich des Türrahmens (also z.B. der Bereich der B-Säule) ist die Farbschicht etwas dünner als außen (anhand der Bilder wird gezeigt, was gemeint ist).

Hier ein Beispiel eines Schichtdicken-Messgeräts der Fa. Trotec.

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An dieser Stelle sei der geneigte Leser darauf hingewiesen, dass beim Umgang und insbesondere der Auswertung der Messergebnissen gewisse Erfahrungs- und Referenzwerte sehr hilfreich sind. Wenn man zum Beispiel einen auffällig hohen Wert gemessen hat, dann misst man mehrmals in der Nähe der infrage kommenden Stelle, um einen Messfehler auszuschließen. Des Weiteren ist es sehr hilfreich, auf der anderen Seite des Fahrzeugs die gleiche Stelle zu vermessen, um z.B. eine herstellerspezifische Besonderheit auszuschließen. Sehr wichtig sind die „verdeckte“ Bereiche der Karroserie, wie die Säulen und die Einstiegsbereiche „unterhalb“ der Türen, da man diese nach einem Unfall nicht einfach ersetzten kann (wie bspw. eine Tür oder einen Kotflügel (Vgl. Bild)). Weiterhin ist erwähnenswert, dass gerade die Kombination zwischen einem Schichtendicken-Messgerät und sonstigen Hinweisen auf einen reparierten Unfallschaden (z.B. Farbsprühnebel auf Dichtungen, gelöste Schrauben der Türen oder der Motorhaube, Staubkörner unter der Lackschicht usw.) sehr aufschlußreich sein kann.

Herstellerspezifisch

Bei Fahrzeugen von Toyota habe ich folgende Werte ermitteln können (Prius II, Prius III, Prius IV ):

  • Die dünnste Farbschicht beträgt etwa 70 bis 90 Mikrometer (0.07-0,09 Millimeter), bspw. im (Innen-)Bereich der B-und C-Säule
  • Die Farbschicht außen beträgt etwa 100 bis 130 Mikrometer (0,1 - 0,13 Millimeter).
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Sollte die Farbdicke den Wert von 200 Mikrometer (0,2 Millimeter) überschreiten (Achtung, bezogen auf die Fahrzeuge des Toyota-Konzerns), wurde diese Stelle bereits nachlackiert! Bei größeren Schäden, welche gespachtelt werden mussten, liegen die Werte noch höher und können mehrere Millimeter betragen.

Nun folgen einige Messungen der Bereiche, welche nachweislich nachlackiert und gespachtelt wurden. Als Messobjekt dient mein Prius III, welcher nach einem Auffahrunfall instandgesetzt wurde.

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Nachfolgende Bilder wurden in einer dukleren Garage erstellt, weswegen ihre Qualität etwas zu wünschen übrig lässt. Entscheidend sind jedoch einzig und allein die Messwerte, diese lassen sich aber problemlos ablesen.

Zunächst einige Messungen der Bereiche, welche nicht nachlackiert wurden.

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Nun werden die Bereiche gemessen, welche nachträglich lackiert und gegebenenfalls auch gespachtelt wurden.

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